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Des Kriegers Sohn

Liebend umschlungen, ein allerletzter Kuss
Der Abschied fällt ach so schwer
Weine nicht Weib, was sein muss, das muss
Der Tod im Kampf ist es mir wert
Schluchzend und weinend bleibt sie zurück
Als er ritt von dannen durchs Tor
Auf Kameraden zum Ruhm und zum Glück
Der Ruf der Schlacht eilt uns zu vor

Seit einem Jahr fehlt er ihr sehr
Sie weiß nicht, wie ihm geschieht
Ihr Sohn ward geboren, ein schönes Kind
Das Einzige, was vom ihm blieb

Und sie steht an den Zinnen und wartet auf ihn
Doch kein Reiter erscheint in der Nacht
Und sie steht an den Zinnen, verzehrt sich nach ihm
Doch der Wind hat ihr keine Kund gebracht
Und sie steht unten am Wasser und friert in der Nacht
Doch die Tränen verschwinden im See
Dort wo sie zu zweit schöne Stunden verbracht
Da tut ihr die Kälte nur weh

Derweil der Mann zeigt, was er kann
Nicht auf dem Schlachtfeld, das Freudenhaus dann
Hurend und zechprellend zieht er durch die Stadt
Saufend und singend, sein Weib vergessen hat
Der niederen Gelüste Lohn spricht er zu:
Trinkt aus Brüder, und schreit laut Prost!
Sie weiß nichts davon, sie glaubt ihn verloren
Nur einer spendet ihr Trost

Und sie steht an den Zinnen und wartet auf ihn
Doch kein Reiter erscheint in der Nacht
Und sie steht an den Zinnen, verzehrt sich nach ihm
Doch der Wind hat ihr keine Kund gebracht
Und sie steht unten am Wasser und friert in der Nacht
Doch die Tränen verschwinden im See
Dort wo sie zu zweit schöne Stunden verbracht
Da tut ihr die Kälte nur weh

Der Tag seiner Rückkehr ward ein großes Fest
Die ganze Stadt ward auf den Beinen
Doch zwischen den beiden, das spürten sie jetzt
War etwas nicht ganz wie zuvor
Die Leute, sie munkelten, starrten sie an
Den Jungen, den Recken und sie
Wie dieser Mann sein Vater sein kann
Mit blauen Aug und schwarzem Haar
Mit einem Mal wurde es klar
Dem Vater wurde gewahr
Das sein Sohn dem Stallbursch'
Wie aus dem Gesicht geschnitten war

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